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Prof. Dr. Gerd Krumeich: „Die unbewältigte Niederlage“
Als einer der profiliertesten Historiker hierzulande macht sich Gerd Krumeich (Jahrgang 1945) verdient um lebendige Geschichtsvermittlung und Horizonterweiterung. Ob von 1997 bis 2010 als Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, als Impulsgeber und Berater für Forschungseinrichtungen und Museen oder als Autor: Krumeichs Wirken zeichnet sich immer durch den Blick über den eigenen Tellerrand aus – etwa durch fächerübergreifende Konzepte und die Förderung des internationalen Dialogs. So bietet sich spannender Gesprächsstoff an, etwa über historisches Erzählen und über nationale Mythen wie Jeanne d’Arc.
Gerd Krumeichs Lesung macht uns vertraut mit einem historiographischen Meisterwerk: In seinem neuen Buch „Die unbewältigte Niederlage“ (Herder) nimmt er zwei Jahrhundert-Phänomene in den Blick: das Ende des Ersten Weltkriegs 1918 einschließlich der bis heute umstrittenen Friedensbedingungen und den Anfang der Weimarer Republik als „Kind des Krieges“– ein Schwerpunkt, bei dem Krumeich als einer der profundesten Kenner aus dem Vollen schöpft, Lücken schließt, neue Perspektiven eröffnet – und Parallelen zur Gegenwart aufzeigt, etwa die Entstehung einer Unkultur des Hasses und Gefährdungen der Demokratie.