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Massum Faryar: „Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter“
1959 in Herat, der drittgrößten Stadt Afghanistans geboren, veröffentlichte Massum Faryar schon als Schüler Gedichte und Erzählungen in Zeitungen. Als er während der sowjetischen Besatzung ins Exil getrieben wurde, musste er den „Kampf mit einem Löwen“ aufnehmen, nämlich mit der deutschen Sprache. Faryar hat ihn gewonnen, in München Germanistik studiert und in Berlin seine Doktorarbeit verfasst – auf Deutsch.
Faryars Debütroman „Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter“ (Kiepenheuer & Witsch) vereint Erzählkunst, die betörend wirkt wie Tausendundeine Nacht, und Einblicke in den Alltag Afghanistans. Die Chronik von 1919 bis in die Gegenwart verwebt Faryar mit der Geschichte einer Familie über vier Generationen, geschildert aus der Perspektive von Schaer, der 2008 aus dem Exil nach Afghanistan in die alte Heimat zurückkehrt: eine Reise in die Vergangenheit, die Erinnerungen lebendig werden lässt, und eine Bewährungsprobe im Jetzt, denn Schaer hat sich fest vorgenommen, den letzten Wunsch seiner betagten Mutter zu erfüllen. Dabei hat der Buskashi, Afghanistans Nationalsport, ein Reiterwettkampf um eine tote Ziege, zentrale Bedeutung – auch als Metapher für die Situation des Landes und der Weltpolitik.
„Eine opulente und sehr persönliche Familien- und Jahrhundertgeschichte – und zugleich: ein Lebenswerk“ (WDR)