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Klaus Modick: „Konzert ohne Dichter“
1951 in Oldenburg geboren, studierte er Germanistik, Geschichte und Pädagogik. Einen Namen machte sich Klaus Modick als Übersetzer amerikanischer Prosa und als Autor eines vielfach preisgekrönten literarischen Werks. Wie kaum ein anderer thematisiert er die Zerreißproben des künstlerischen Schaffens, z.B. in „Sunset“, seinem sensiblen Porträt der von 1919 bis ins kalifornische Exil verbundenen Literaten Bert Brecht und Lion Feuchtwanger.
In seinem neuen Bestseller „Konzert ohne Dichter“ (Kiepenheuer & Witsch) blickt Modick nun hinter die Fassaden der legendären Künstlerkolonie Worpswede um 1900. Die interessantesten Künstlerpersönlichkeiten – darunter Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Clara Westhoff und der Dichter Rainer Maria Rilke – scharen sich um Heinrich Vogeler, Märchenprinz des Jugendstils und Schöpfer eines Reichs der Harmonie. Obwohl er vom Erfolg verwöhnt ist, erfasst Vogeler Krisenstimmung. Als Symbol seines Scheiterns sieht er ausgerechnet sein von allen anderen als Meisterwerk bewundertes Gemälde „Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff“. Was in diesem Gruppenporträt – der berühmtesten Ikone Worpswedes – an Andeutungen über das Zusammenleben der Künstler und über das Zerwürfnis zwischen Vogeler und Rilke steckt, entschlüsselt uns Klaus Modick bildhaft und detailreich wie ein schreibender Maler. Sein Roman verhandelt Fragen, die für den Kulturbetrieb der Gegenwart unvermindert aktuell sind, und macht nicht zuletzt Lust auf einen Ausflug nach Worpswede mit seinen wunderbaren Museen.