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Karen Duve„Fräulein Nettes kurzer Sommer“
Bei ihrer Ausbildung zur Steuerinspektorin zog Karen Duve (Jahrgang 1961) die Notbremse und wurde in ihrer Geburtsstadt Hamburg Taxifahrerin: 13 Jahre, die sich als ergiebige Inspirationsquelle erweisen sollten. Ihr Roman „Taxi“ (2008) wurde einer ihrer größten Erfolge – dank des typischen Duve-Sounds, der seit ihrem Debüt „Regenroman“ wache Wahrnehmung und Weisheit, Melancholie und Ironie vereint. 2011 hat sie uns im Literaturhaus bei der Lesung aus ihrem Bestseller „Anständig essen“ begeistert.
Nun freuen wir uns auf ihre wundervoll widerspenstige Hommage an die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die uns in ein Kapitel Kulturgeschichte versetzt, in dem die Grimm-Kennerin und Märchen-Umdichterin Karen Duve bestens bewandert ist. „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ (Galiani) beginnt 1819, als sich die Lebensverhältnisse rasant verändern. Doch in Westfalen, wo alles auf altehrwürdiger Herkunft beruht, ist die Zeit noch nicht reif für ein aus der Reihe tanzendes Freifräulein wie Annette. Zum Entsetzen ihrer Familie erprobt die 23-Jährige ihr Talent als Poetin – mit dem brennenden Wunsch nach Austausch und Anerkennung. Eine Frau mit eigenem Kopf? Die Gesellschaft will sie disziplinieren, mancher Mann ihr Herz erobern. Ein literarisches Glanzstück über die Lebens- und Liebestragödie Annettes inklusive familiärem Flächenbrand und großem Aufgebot an Dichtern und Denkern.