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Galsan Tschinag: „Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind“
1943 in der Mongolei geboren, wuchs er in einer Nomadenfamilie auf. Er studierte in Leipzig Germanistik und schloss 1968 als Bester seines Jahrgangs ab. Dann lehrte er an der Universität in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar Deutsch – bis er 1976 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ Berufsverbot bekam. Seit Jahrzehnten ist er als Grenzgänger und Brückenbauer zwischen den Kulturen viel unterwegs: im Altaigebirge als Schamane und Stammesoberhaupt der Tuwa-Nomaden und als Schriftsteller mit internationalem Renommee auf Lesereisen durch ganz Europa. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Bundesverdienstkreuz.
Nach der eindrucksvollen Lesung im Jahr 2008 aus seinem autobiografischen Buch „Die Rückkehr“ stellt er uns nun seinen neuesten Roman „Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind“ (Unionsverlag) vor: Mitten in der neuen mongolischen Metropole in einem Hochhausflur begegnen sich ein alter, gestrandeter Nomade und eine junge Frau, die hilflos ist angesichts des Schafes, das sie bei einem Quiz gewonnen hat, und angesichts der Verfolgung durch Angehörige ihres ehemaligen Liebhabers, eines mächtigen Oligarchen. Allein wären der Nomade und die Frau verloren. Gemeinsam aber können sie Hoffnung schöpfen, einander Zuhörer und Fürsorger werden.
„Ein Autor, der mit einem Werk von archaischer Wucht und feiner Psychologie fasziniert.“ (Kölner Stadt-Anzeiger)