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Thommie Bayer: „Das innere Ausland“
„Meine eigene Erfahrung ist mein bestes Rüstzeug. In irgendeiner Form kommt sie immer vor“, sagt Multitalent Thommie Bayer (geb. 1953) über eine seiner wichtigsten literarischen Inspirationsquellen. Malerei hat er studiert, mit Hits wie „Der letzte Cowboy“ Karriere als Musiker gemacht und das Schreiben für sich entdeckt. Sein literarischer Durchbruch glückte ihm 1991 mit „Das Herz ist eine miese Gegend“. Im Literaturhaus Nürnberg begeisterte er uns bereits bei der ausverkauften Lesung aus „Vier Arten, die Liebe zu vergessen“.
Zwischen südfranzösischer Idylle und sensibel gezeichneten Seelenlandschaften ist sein neuester Roman „Das innere Ausland“ (Piper) angesiedelt. Es ist die Geschichte von Andreas Vollmann, der auf den ersten Blick ein beneidenswertes Leben führt – in der bukolischen Abgeschiedenheit eines Provence-Dorfs, wo er mit seiner jüngeren Schwester Nina wohnt. Als sie stirbt, wird ihm trotz Streunerkatze, bestens bestückter Bibliothek und Weinkeller seine Einsamkeit bewusst. Der ehemalige Eisenbahner auf dem Abstellgleis? Sind seine Sehnsüchte nicht schon früher als Schaffner in internationalen Nachtzügen auf der Strecke geblieben? Muss er sich einrichten in kultivierter Resignation? Schlagartig sieht alles anders aus, als eine wildfremde Frau bei ihm auftaucht. Tatsächlich Ninas Tochter, von der er nichts wusste? Welche Zukunft hat die Seelenverwandtschaft, die beide bald spüren? Die Chance, Versäumtes nachzuholen? Ein Neuanfang?