Emine Sevgi Özdamar: „Ein von Schatten begrenzter Raum“

Bei uns stellt sie ihren neuesten, mehrfach preisgekrönten Roman vor: „Ein von Schatten begrenzter Raum“ (Suhrkamp). Dieses Meisterwerk interpretiert die Jury des Bayerischen Buchpreises als „Kulturgeschichte des Kontinents Europa, wie es noch keine gab – geschrieben aus der Perspektive einer Außenseiterin, die mittendrin ist.“ Sie ist eine unkonventionelle, faszinierende Frau, wobei die Autorin ihrer Ich-Erzählerin viel von sich selbst mitgegeben hat. Etwa die Erfahrungen als Grenzgängerin und Karrierestationen als Schauspielerin vom geteilten Berlin bis Paris. Dichter, Denker und Regiegrößen wie Heiner Müller und Claus Peymann haben ihren Auftritt, ebenso die eigene Großmutter oder zwei leichte Mädchen, die der Erzählerin das Balancehalten auf einem Klapprad beibringen. Eine Liebeserklärung an besondere Menschen, aber auch an Tiere, zudem ein Loblied auf den Aufbruchsgeist Nachkriegseuropas, wo es für kurze Zeit möglich schien, mit den Mitteln der Poesie die Grenzen einzureißen.