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Arnon Grünberg: „Muttermale“
2004 begeisterte er uns mit seiner außergewöhnlichen Lesung aus „Phantomschmerz“. Nun dürfen wir uns erneut auf ihn freuen: Als einer der mutigsten, produktivsten und international erfolgreichsten Autoren der niederländischen Gegenwartsliteratur ist Arnon Grünberg nicht nur auf der Frankfurter Buchmesse aktiv, sondern er bietet uns im Literaturhaus Nürnberg Einblicke in sein aktuelles Werk.
1971 als Sohn jüdisch-deutschstämmiger Eltern in Amsterdam geboren und inzwischen in New York zuhause, beeindruckt Grünberg durch literarische Verdichtungen eigener Erfahrungen, die ihn am meisten bewegen – etwa in seinem preisgekrönten Debütroman „Blauer Montag“ (1997) und nun in seinem druckfrischen Roman „Muttermale“ (Kiepenheuer & Witsch). Besondere Bedeutung für beide Bücher hatte seine Mutter Hannelore Grünberg-Klein: Im Haus der damals 87-Jährigen bezog der Weltenbummler Grünberg 2014 vorübergehend sein altes Kinderzimmer, als er „Muttermale“ schrieb – die Geschichte einer Liebe ohne Wenn und Aber: zwischen Mutter und Sohn. Genau wie Grünberg selbst es getan hatte, kümmert sich auch sein Romanheld Otto Kadoke rührend um seine kranke Mutter. Überdies betreut Kadoke als Psychiater im Krisenzentrum suizidgefährdete Patienten. Er ist ein Vorbild an Verantwortungsbewusstsein – bis zu einem pflichtvergessenen Moment, der sein Leben komplett ins Wanken bringt, aber auch völlig ungeahnte Perspektiven eröffnet.