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Raoul Schrott: „Eine Geschichte des Windes …“
1964 in Landeck / Tirol geboren, studierte er Germanistik, Anglistik und Amerikanistik und schrieb seine Doktorarbeit über „Dadaismus in Tirol 1921 bis 1922“. Schrott gilt als „Poeta doctus“. Sein Werk als Lyriker, Übersetzer (z.B. „Gilgamesch“ und Homers „Ilias“), Essayist und Romancier umfasst ein riesiges Spektrum. Und das gilt auch für die Reisen des leidenschaftlichen Abenteurers. Charakteristisch, dass er seinen literarischen Durchbruch mit einem fiktiven Logbuch in Romanform hatte: „Finis Terrae. Ein Nachlass“ (1995).
So nehmen wir das 500-jährige Jubiläum der ersten Weltumsegelung zum willkommenen Anlass für ein Abenteuer mit Raoul Schrott – bei der Lesung aus seinem neuen Roman „Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier, der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal“ (Hanser). Am 20. September 1519 brach der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan mit fünf Dreimastern von Andalusien aus zu den sagenhaften Gewürzinseln auf. Eine Reise ins Ungewisse! Stürme, Meutereien, Schiffbrüche, Kannibalen und der Qualen mehr – nur um an Nelken zu kommen und vielleicht das Goldland Ophir zu entdecken. An Bord: Hannes aus Aachen, den die damaligen Chroniken „Juan Aleman“ nennen. Am Ende kehrte bloß ein einziges Schiff zurück, von 265 Seeleuten überlebten nur 18 – unter ihnen Hannes. Wer war er? Was widerfuhr ihm? Raoul Schrott ist dieser Nebenfigur der Weltgeschichte hinterhergereist. Seinem Simplicissimus auf hoher See schenkt er ein ganzes Leben.