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Michael Krüger: „Das Irrenhaus“
Michael Krüger (Jahrgang 1943) ist einer der verdienstvollsten Büchermenschen hierzulande: Von 1986 bis 2013 Leiter des Carl Hanser Verlags in München, galt er als „die vielleicht eindrucksvollste Verlegerpersönlichkeit der Republik“ (Die Zeit), etwa wegen seines legendären Spürsinns für literarische Ausnahmetalente, darunter Umberto Eco, Philip Roth, T.C. Boyle sowie die späteren Nobelpreisträger Herta Müller und Thomas Transströmer. Zusätzlich machte sich Krüger einen Namen als Herausgeber z.B. von „Akzente“, gefragter Juror, Lektor, Übersetzer und vielfach preisgekrönter Autor.
2013 nahm er Abschied bei Hanser und wurde Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Ist Müßiggang ein Fremdwort für ihn? Wohl keineswegs, wie sein neuer Roman nahelegt. „Das Irrenhaus“ (Haymon) ist die Geschichte eines Mannes, der unverhofft ein Mietshaus in bester Münchner Lage erbt. Jetzt hat er eigentlich die Freiheit, sich im „prinzipiellen Nichtstun“ zu versuchen. Aber daraus wird nichts, denn er bezieht die verwaiste Wohnung eines verschwundenen Autors, dessen Hinterlassenschaft ihn zunehmend in den Bann zieht. Ein überraschungsreiches und verhängnisvolles Wechselspiel zwischen Schein und Sein, Image und Identität – inklusive anspielungsreiche Einblicke des Insiders Krüger in den Literaturbetrieb und die Kulturszene.